Ausstellungseröffnung
am Dienstag, den 28.11.2017, 19-21 Uhr
Ausstellungsdauer: 29.11.2017-14.01.2018
Öffnungszeiten: DI-FR, 14-19 Uhr, SA,
11-15 Uhr
projektraum
viktor bucher
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wein by cafe engländer
Man könnte Markus Wilfling als
Wahrnehmungsfalschmünzer bezeichnen. Seine Objekte stammen überwiegend aus dem
sozialen- und geographischen Raum, in dem er sich bewegt und verströmen auf den
ersten Blick das Aroma einer transzendentalen Behaustheit. Oder, um es mit
Anthony Giddens zu sagen: einer ontologischen Stabilität. Man erkennt die
Formen und Konturen, man ordnet ein und kategorisiert. Man versucht Erinnerung
und unmittelbare Anschauung zur Deckungsgleichheit zu bringen. Doch immer gibt
es da ein kleines Objekt, das sich dem organisierenden Blickregime verweigert.
Ob es sich nun um eine Psyche handelt, deren Spiegel durch schwarze
Gummiplatten blickdicht gemacht wurden und die damit ihre zentrale Funktion,
nämlich die kontrollierende Überprüfung der eigenen Erscheinung verloren hat.
Um einen konventionellen Ovalspiegel, hinter dem sich dessen Schatten materiell
konkretisiert. Oder um einen Allibert-Schrank, dem geradezu emblematischen
Badezimmer-Gebrauchsmöbel der Sechziger- und Siebzigerjahre.
Markus Wilfling ist ein Demiurg der
negativen Räume, aber ebenso ein Bricoleur, der dem Immateriellen eine
dauerhafte Form verleiht und gesellschaftlich funktionale Gegenstände in die
Absurdität überführt. Ein Liebhaber des Schattens und der romantischen
Doppelgängermotive. Ein Künstler, der dem traumatisch Verdrängten zur
Sichtbarkeit verhelfen will und im allzu Visiblen die verborgenen illusionären
Dimensionen mit dekonstruktiver Eleganz zum Tanzen bringt. Ein
Wahrnehmungspsychologe und dreidimensionaler Dadaist, der die Vorstellung von der
Realität als Illusion im Sinne von Platons Höhlengleichnis in immer wieder
neuen Versuchsanordnungen durchdekliniert.
Thomas Miessgang
(Textauszug aus: Markus Wilfling eigenTlich,projektraum viktor bucher, 15.11.2013 -
10.01.2014)
Einladung by Markus Wilfling/Alexandra Gschiel
„Anatomie eines Punktes eines Objekts“, 2011. Aus der Serie „Strange Allibert“. Allibert Badezimmerschrank/Kunststoff/Glas/Metall, 109 x 114 x 17,5 cm
„in Anbetracht der Nähe ...“, 2017. Metallkäfig/Spiegelglas/Klebebuchstaben/Hängevorrichtung,
38,5 x 64,5 x 35 cm
„My personal black moon“, 2013- . Wachs aus recyclierten Kerzen, Ø ca. 40 cm
„Skulptur für einen Kübel ohne Boden“, 2017. Metallgestell/Metallkübel lackiert, 92,5 x 95,5 x 30 cm
„Skulptur für einen Kübel ohne Boden“, 2017. Metallgestell/Metallkübel lackiert, 92,5 x 95,5 x 30 cm
„Global political song“ (TRALALALALA), 2017. Gips, 199 x 26 x 17 cm
„o.T.“, 2017. Aus der Serie „Strange Allibert“. Allibert Badezimmerschrank, 67 x 69,5 x 17 cm
„Durchlässige Volumina“, 2017. Edelstahl/Metall pulverbeschichtet, 75 x 38 x 23,5 cm
„Ich und dort“, 2016. Alukoffer/Monitor/Acrylglas/Video, 64 x 79 x 20,5 cm