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Michael Schrattenthaler



Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 27. März, 2008, 19-21 Uhr
AUSSTELLUNGSDAUER BIS 09.05. 2008.


Im Sinne Marcel Duchamps funktioniert Michael Schrattenthaler den banalen Ausstellungsraum zum Kunstwerk um. Ein Raum wird zum Kunstraum. Mit minimalen Mitteln, ohne eine Handschrift zu hinterlassen, versucht Michael Schrattenthaler durch die hergestellte Objektivität, die Distanz zum Gewohnten noch zu verstärken. Vor Ort und nur für diesen Ort geschaffen, wirkt das Umfeld auf die Arbeit und zugleich konstituiert die Arbeit ihre Umgebung.Schrattenthaler entwickelt die visuelle Gestalt seiner zunächst grob vorgedachten und skizzierten Ideen jeweils für eine vorgefundene Situation. Dabei greift er zu einer minimalistischen Methode, die auf eine radikale Reduzierung der bildnerischen Mittel setzt, die sich im wesentlichen auf die materiellen Vorgaben des Ortes beschränken. Ein wesentliches Element dieser Eingriffe ist die anschauliche Rückführung des Gegebenen auf seine ursprüngliche Erscheinung, deren Versatzstücke er in einem quasi-archäologischen Prozess freilegt bzw.wiederherstellt. So erweist sich etwa die Arbeit "homegrown" als der Traum einer ausufernden Welt aus Baumhäusern und Verschlägen – allerdings eine Miniaturlandschaft darstellt, die an Streichholzbasteleien erinnert. In der Arbeit "Lotto" – eine raumgreifende, sich drehende Stahltrommel ist mit sämtlichen, in München käuflichen Tageszeitungen gefüllt – spielt Schrattenthaler auf die fast unmögliche Verwertbarkeit von Informationen an. Durch das Herumwirbeln der Zeitungen verschwindet die Lesbarkeit zugunsten eines durchdringenden Rauschens, welches einen Klangteppich erzeugt, der wiederrum an das satte Heranrollen und Auslaufen von Wellen am Meer erinnert.

"Durchlauferhitzer", 2006. Installation. Kupferrohre/Boiler/Pumpe. 165 x 165 x 234 cm